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1270 Kilometer zu Fuß durch die österreichischen Alpen - Hainburg bis aufs Stuhleck

Aktualisiert: 12. Juli 2023






Etappe Hainburg-Stuhleck (185 Km)


Die Menschen begegnen mir anders, fragen mich wie es mir geht, woher ich komme und wohin ich gehe. Sie laden mich auf Kaffee und Kuchen ein, erzählen mir von ihren unerfüllten Träumen über Reisen und Abenteuer.

Ich habe auf meiner Abenteuerwanderung durch Österreich die ersten acht herausfordernden Tage von Hainburg durch die langgezogenen Ebenen des Burgenlandes, vorbei am Neusiedlersee, über das Leitha Gebirge bis in die Ostalpen zum Gipfel des Stuhlecks bewältigt.

In 8 Tagen mit 185 Kilometern und 4520 Höhenmetern habe ich viel erlebt. Sturm, Nebel und Sonnenschein, weite Ebenen und steile Anstiege, Seen, Flüsse und Bäche und viele sehr nette Begegnungen mit Menschen.

Es waren schöne Tage aber auch sehr anstrengende. Warum? Was treibt mich an?

Sind es die Anstrengungen, die Entbehrungen? Ist es das Abenteuer oder das Ungewöhnliche? Viele Tage ohne nennenswerte Körperpflege, die Wanderkleidung durch Wetter und Matsch gezeichnet. Ist das der Antrieb?

Ja! - es ist diese Abgrenzung vom Alltag, fernab vom Hamsterrad, von Mainstream, passivem Abenteuerkonsum und verlorengegangener Bodenhaftung. Genau diese Abgrenzung ist es, die mir das Gefühl gibt die Welt stünde weit offen und alles sei möglich. Es ist wie eine Ahnung, ein Rauschen von längst verloren geglaubtem.




Tatsächlich verändern sich bei diesen Abenteuerwanderungen meine Gedanken. Die Werte verschieben sich. Die Menschen begegnen mir anders, fragen mich wie es mir geht, laden mich auf Kaffee und Kuchen ein, erzählen mir von ihren unerfüllten Träumen über Reisen und Abenteuer.

Natur, Wetter, Klima, Umwelt und genau diese zwischenmenschlichen Begegnungen geraten plötzlich in den Vordergrund und bekommen eine ganz andere Bedeutung als im gewohnten Leben.


Ich denke eine solches lange Wanderung mit Zelt und Schlafsack hat etwas Archaisches. Abenteuer, Entdeckung und die Natur, deren Allmacht mir in stürmischen Nächten, nur geschützt durch eine dünne Zeltplane, jedesmal wieder eindrucksvoll bewusst wird.

In dieser Zeit der Wanderung bin ich ganz bei mir. Konzentriert auf Wesentliches. Ich spüre meinen Körper und meine Emotionen ganz deutlich und lerne mich kennen. Das ist, da bin ich mir sicher, fundamental wichtig für ein gutes Leben.

In meinen Büchern, bei meinen Vorträgen und Seminaren versuche ich genau das zu vermitteln. Das Eintauchen in eine verloren gegangene Welt. Das Verzicht und Anstrengung hart sind aber auch soviel geben können. Jedenfalls sehr viel an Kontur und Schärfe des eigenen Profils und letztendlich an Selbstbewusstsein.
Ich durfte wieder das weit entfernte "Rauschen" erleben, das schon längst verloren geglaubt und doch noch vorhanden ist. Alles ist möglich!

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