Eine Herausforderung war bereits die Planung der 75 km langen und mit ca 2800 (bergauf) Höhenmeter doch sehr anspruchsvollen 3 Tages Etappe. Es war anfangs unmöglich, aufgrund der schlechten Telefonverbindung, die beiden Schutzhütte (Hochangerhütte und Gleinalmschutzhaus) zu erreichen. Nun könnte man mit einem Zelt die Nächtigungen in den Hütten natürlich umgehen. Allerdings für die Versorgungsplanung wäre es doch sehr vorteilhaft zu wissen, ob die Hütten geöffnet haben oder dort zumindest eine Wasserquelle zur Verfügung steht. Letztendlich landete ich im Tourismusbüro Bruck an der Mur, die auf meine Fragen sehr freundlich und zuvorkommend eingingen und die Verbindung zu beiden Hütten ermöglichten. Ergebnis: Beide Hütten hatten geöffnet.
Zu meinen Etappen, am 1270 Kilometer langen Zentralalpenweg in Österreich, gehört auch immer die entspannte Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Ökologisch, ökonomisch und entspannt. Durch das Klimaticket ist das nun auch finanziell leistbar. Dort, im Zug, geschehen dann auch immer die letzten Vorbereitungen. Letzter Routen-, Wetter- und falls geplant auch Quartier Check.
Vom Bahnhof Mixnitz ging es einige Kilometer auf Straßen und entlang der Mur recht unspektakulär durch die Ortschaften Pernegg, Kirchdorf und Zlatten, wo der Track das bebaute Gebiet verließ und durch die bewaldeten Berghänge immer mehr und mehr an Höhe gewann. Nach etwa 4 Stunden erreichte ich das Hochangerschutzhaus in 1300 Metern Höhe. Ich wurde dort sehr nett empfangen und bewirtet.
Der kommende Tag war sehr anstrengend, mit mehreren Gipfeln (Herrenkogel, Wetterkogel, Fensteralm, Eiblkogel, Lärchkogel und Speikkogel) insgesamt 1800 Höhenmetern, ca 30 Kilometern Streckenlänge und unglaublich schönen Ausblicken in die wunderbare steirische Landschaft.
Komplett ausgepowert komme ich in meinem Quartier an. Das Gleinalm-Schutzhaus, ein Ort von Freundlichkeit und außergewöhnlicher Kulinarik. Nur vegane Küche auf einem Schutzhaus! Naja, ich war ein wenig skeptisch. Aber als Abenteurer ließ ich mich natürlich darauf ein. Ein Kulinarik Abenteuer, das alle Beteiligten mit Bravour bestanden. Ich habe es genossen. Extreme Empfehlung!!!
Geweckt wurde ich von einem fantastischen Sonnenaufgang.
Nun ging es bei Traumwetter runter nach Knittelfeld. Ich spüre die Strapazen des gestrigen Tages. Eine wunderschöne Wanderung entlang des Zentralalpenwegs in der Steiermark, voll mit prachtvolle Natur, wunderbaren Menschen und sehr guten Essen neigt sich dem Ende zu.
Anmerkung: Die beiden Schutzhütten Hochanger und Gleinalm sind 10 Gehstunden voneinander entfernt. Diese Angabe ist eher ohne Pausen zu sehen. Wenn man nicht sehr geübt ist, stellt sich die Frage, ob diese Tour überhaupt bewältigbar ist. Eher 12 Stunden einplanen. Jedenfalls wird man mit prächtigen Nord/Südausblicken belohnt.